Was stellst du dir unter Erwachen vor?
Irgendwann macht es “Bumm!” und dann ist man in dauerhafter Glückseligkeit und fühlt sich eins mit allem. Es gibt keinen Kummer und keinen Schmerz mehr. Man fühlt nur noch grenzenlose Liebe für alles und jeden. Man hat keine menschlichen Bedürfnisse mehr. Man kann lauter übernatürliche Dinge tun….
?
Ich weiß nicht, ob das dein Bild ist, doch so oder so ähnlich ist die Vorstellung vieler spirituell Suchender. Und es ist auch nicht vollkommen falsch. Aber auch nicht ganz richtig.
Erstaunlicherweise gibt es Menschen, die ihr eigenes Erwachen nicht mitbekommen, weil sie die ganze Zeit auf den lauten Knall warten, der nicht kommt.
Denn nicht jedes Erwachen ist plötzlich und eine radikale Veränderung von einem Augenblick zum nächsten. Für viele Menschen verläuft Erwachen allmählich, und erst wenn sie mit der Nase auf die Symptome gestoßen werden, fällt ihnen auf, dass sie genau das zunehmend erleben.
Erwachen bedeutet auch nicht, dass man jetzt auf gleich nie wieder negative Gefühle empfindet. Es gibt zwar die Tendenz, dass Ärger, Kummer und dergleichen mit fortschreitendem Erwachen immer weniger werden (bis man sie nur noch in Extremsituationen erlebt), doch was sich in erster Linie ändert, ist das Verhältnis zu diesen Gefühlen.
Vor dem Erwachen erlebt man sich ganz in seinen Gefühlen. Man steckt drin, wird von ihnen davongetragen und ist ganz damit identifiziert. Nach dem Erwachen gibt es zwar noch die Gefühle, doch sie treten seltener auf und gehen schneller wieder vorüber. Und vor allem ist es so, als ob die Gefühle auftreten, man aber gleichzeitig ganz genau weiß: “Das bin nicht ich!”
Es scheint zum Beispiel, als hätten die Gefühle mehr Raum um sich oder als sei da ein großer Raum des Seins, in dem Gefühle auftreten und wieder vorübergehen. Oder als ob es da einen tiefen Frieden im Hintergrund gibt, und im Vordergrund gibt es hin und wieder diese vorübergehenden Erscheinungen in Form von Gefühlen.
Tatsächlich ist dieses Erleben von tiefem Frieden das deutlichste Anzeichen dafür, dass man im Erwachen drin ist. Ein Mensch mit der in unserer Welt üblichen psychologischen Struktur findet, wenn er in sich hineinsieht, Unruhe, Unzufriedenheit, Ängste und Sorgen.
Ein erwachter Mensch findet Frieden – auch wenn die Umstände seines Lebens nicht einfach sind. Es gibt so eine Art penetrantes “Alles-in-Ordnung-Gefühl” unabhängig von äußeren Umständen, das sich immer wieder meldet und das ganze Leben wie sanft umhüllt.
Diese Veränderung im Inneren mag nach außen hin gar nicht groß in Erscheinung treten, und man mag auch selber nicht denken, sich groß verändert zu haben. Und gleichzeitig ist etwas sehr Großes geschehen.
Doch der innere Frieden ist natürlich nicht das Einzige. Wenn man erwacht, dämmert einem auch, dass man mehr ist als sein Körper. Dies kann sich zum Beispiel darin äußern, dass man den Eindruck hat, irgendwie über den Körper hinauszuragen oder ganz klar fühlt, dass man immer noch da wäre, selbst wenn der Körper wegfiele.
Das nächste Zeichen ist eine Veränderung der Art von Gedanken, die man hat. Die ständig alles bewertende, kritisierende und unzufriedene Stimme im Kopf wird leiser oder verschwindet ganz. Natürlich gibt es weiterhin Gedanken, doch diese haben einfach eine andere Qualität. Man dreht sich weniger um sich selbst, darum, was andere vielleicht von einem denken, darum, was mit einem selber und anderen alles nicht stimmt. Man ist präsenter und fokussierter!
Und was ist mit dem Gefühl andauernder Glückseligkeit und den übernatürlichen Fähigkeiten?
Glückseligkeit kann zweitweise auftreten, doch es ist nicht der Gradmesser. Streng genommen ist Glückseligkeit ein Gefühl, und als solches liegt es in ihrer Natur, auch wieder zu gehen.
Was bleibt, ist der tiefe Frieden!
Die übernatürlichen Fähigkeiten treten bei manchen Menschen auf und bei anderen nicht. Viele Erwachte berichten über eine Zunahme an Intuition. Manche andere scheinen besser Dinge manifestieren zu können, können anderen beim Erwachen helfen oder dergleichen.
Doch es gibt auch viele Nicht-Erwachte, die über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügen, deswegen ist auch dies kein Kriterium für Erwachen. Ja, die Tendenz zu scheinbar außergewöhnlichen Fähigkeiten ist da, doch die Abwesenheit solcher Fähigkeiten bedeutet nicht auch die Abwesenheit von Erwachen.
Warte also nicht auf den großen Knall. Sieh in dich hinein – vielleicht bis du schon weiter, als du denkst?
Wenn du dazu Fragen hast, melde dich gerne!
Mehr Informationen über Erwachen findest du auch auf unserer Seite www.finderkurs.de
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Die nächste Gruppe startet am 1. Juni 2019.
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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Whow, der Artikel kam gerade zur richtigen Zeit!
Da schleichen sich bei mir z.Zt. immer mehr der Symptome des Erwachens ein…
Danke für das drauf Aufmerksam-Machen