Vergebung – die klügere Wahl :-)

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Vergebung: EIN genialer Gedanke, und du bist frei!

Vergebung: EIN genialer Gedanke, und du bist frei!

Was assoziierst du mit Vergebung?
Religiösen Mief, falsch verstandene Tugend und alte Leute? 😉

Tatsächlich ist Vergebung ein ziemlich missverstandenes Konzept, mit dem in der Vergangenheit viel Schindluder getrieben worden ist. 
Zum Beispiel, indem sie so angewendet wurde:
“Du hast mich verletzt, und ich bin sauer auf dich. Jetzt tue ich so, als ob wir wieder Freunde sind, weil ich der moralisch Überlegene bin, aber vergessen werde ich dein Verhalten nie! Und das lasse ich dich bei Gelegenheit auch spüren!”

Vergebung ist dann also nichts weiter als ein gnädiges Tolerieren eines Menschen, der sich inakzeptabel verhalten hat.
Der Vergebende ist der moralisch überlegene Gönner, der Vergebene der geduldete Schuldige.

Für den einen irgendwas zwischen Opfer und religiöse Pflichterfüllung, für den anderen eine Demütigung.

Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber für mich klingt das alles nicht so sexy.

Aber zum Glück ist Vergebung doch sexy! 🙂

Vergebung ist nämlich ein Gedanke, der in deinem Geist erscheint, durch den du die Situation auf einmal ganz anders siehst. Radikal anders!
Das, was dich verärgert hat, hat seine Ladung verloren. Du musst dir keine Mühe mehr geben, das Fehlverhalten eines anderen tolerieren oder freundliche Stimmung vortäuschen. Du bist von dieser Geschichte frei!
Das Ganze macht dir nichts mehr aus!

Vergebung ist ein Perspektivwechsel!

Ich vergleiche Vergebung gerne mit einer genialen Idee. Kannst du dich auch an eine Situation in deinem Leben erinnern, in der du ein scheinbar unlösbares Problem hattest, und dann kam dir eine neue, kreative Idee dazu? Und das Problem war weg? Und du hast dich vielleicht auch noch gefragt, wieso du nicht vorher auf diese geniale Lösung gekommen bist?

Genauso ist es mit Vergebung. Vergebung ist eine inspirierte Idee. Sie zeigt dir die Situation und die beteiligten Menschen auf eine Weise, die dich energetisiert, befreit und manchmal sogar zum Lachen bringt!
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Dazu ein Beispiel: Ich war kürzlich auf einem Workshop, bei dem wir eine Art Aufstellungsarbeit zu aktuellen Themen in unserem Leben machten. Ich hatte mir einen Konflikt ausgesucht, der mich schon lange belastete. Von der betroffenen Person fühlte ich mich massiv abgelehnt und grundlos angefeindet.
Im Laufe des Prozesses wurde dann deutlich, dass die Person sich nicht anders verhalten konnte – und zwar aufgrund ihrer eigenen Geschichte. Ihr Verhalten hatte nichts, aber auch gar nichts mit mir zu tun. Sie sah mich gar nicht wirklich, sondern hatte einen Filter vor Augen, der ihre Wahrnehmung beeinträchtigte.

Es war einer der beeindruckendsten Momente in meinem Leben, denn ich konnte diese Wahrheit auf einmal wirklich FÜHLEN. Es sackte in mein ganzes Wesen ein: Das hat nichts mit dir zu tun!
Und damit war die ganze alte Opfergeschichte von wegen angegriffen und abgelehnt werden weg. Einfach weg.

Ich hatte vergeben, doch ich hatte gar nichts “getan”!
Es war einfach passiert.

Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Vergebung: Sie hat nichts mit “machen” zu tun. Im Grunde können wir gar nicht vergeben, in dem Sinne, dass wir es nicht erzwingen oder herbeiführen können. Solange wir uns angegriffen oder verletzt fühlen, können wir nicht vergeben, und es macht auch keinen Sinn, so zu tun.
Doch wenn wir bereit sind, dann kommt der der geniale Gedanke rein, der radikale Perspektivwechsel, durch den Vergebung ganz von alleine geschieht. Und dann ist sie echt. Und dauerhaft.

Wir können diese zwar Veränderung nicht erzwingen, doch wir können uns für sie bereit machen und uns für sie öffnen.

Dazu braucht es zwei Dinge:
1. Motivation: Je klarer wir uns sind, dass unsere momentane unversöhnliche Sicht auf die Dinge uns selbst unglücklich macht und uns die Lebensenergie raubt, desto offener sind wir für neue Ideen.
2. Innerlich nachfragen: Den Geist auf einer höheren Ebene nach der neuen Idee auf die Suche schicken und innerlich fragen: “Was ist der Gedanke, den ich brauche, um die Situation anders zu sehen?”

Und dann heißt es still werden und abwarten 🙂

Hast du auch schon solche befreienden Momente der Vergebung erlebt?
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Weshalb du bei der Idee von “Vergebung” rot siehst

Weshalb du bei der Idee von “Vergebung” rot siehst

Wir Menschen sind ja so herrlich unlogisch. Da gibt es etwas, das uns wirklich helfen würde, das unser Leben um Klassen besser machen würde, und würdigen wir es auch nur eines Blickes? Nein!

Ein wunderbares Beispiel dafür ist Vergebung.
(Echte Vergebung ist übrigens nicht der übliche “Du-hast-mir-was-getan-aber-ich-tue-jetzt-mal-so-als-ob-es-mir-nichts-mehr-ausmacht-bin-aber-heimlich-immer-noch-böse!”-Quatsch! – lies hier!)

Vergebung tut gut.
Vergebung bringt inneren Frieden.
Vergebung heilt Beziehungen.
Vergebung bewirkt, dass wir nicht mehr über Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit nachbrüten und dabei unser Leben verpassen, sondern unsere Energie für Dinge einsetzen, die uns erfüllen.

Also müssten wir uns doch eigentlich mit wildem Eifer auf sie stürzen, nach dem Motto: “Ran an den Speck!”

Was stattdessen meistens passiert, ist aber folgendes:
Jemand hat etwas getan, was uns nervt, ärgert oder richtig wehtut.
Wir werden irgendwas zwischen gereizt und mordlüstern. Wir erzählen Dritten lang und breit über die Fehler des Betreffenden. Wir werfen es ihm vor. Wir vergessen es Jahre lang nicht.
Doch es ihm vergeben? NIEMALS!

Der erste Grund dafür ist, dass wir vergeben irgendwie mit “verlieren” gleichsetzen.
Wir denken, wenn wir vergeben, ziehen wir den Kürzeren. Wir denken, wir würden klein beigeben und unsere eigenen Interessen opfern.

Dabei ist dieses Denken wirklich seltsam, denn tatsächlich ist es umgekehrt. Wenn wir vergeben haben und somit nicht mehr im Sog unseres Ärgers und unserer Geschichte sind, dann gelingt es uns viel besser, souverän mit der Situation umzugehen und unsere Interessen zu vertreten!

Der zweite Grund geht tiefer. Er hat damit zu tun, dass wir auf jemanden sauer sein wollen.
Ich weiß, das klingt verrückt. Ist es auch :-)!
Warum sollten wir denn so etwas wollen?

Ich kenne die Antwort auf diese Frage seit langem. Intellektuell. Doch das hilft mir oft nicht weiter. Es, als ob ich die Frage in jeder neuen Situation wieder neu stellen muss, um die Antwort nicht nur im Kopf zu denken, sondern sie auch im Gefühl erfahren zu können. Erst dann platzt der Knoten und Vergebung kann geschehen. Mit Vergebung meine ich dabei den Perspektivwechsel, der das Drama beendet und uns neu energetisiert.

Ich möchte dich deshalb einladen, einen Moment lang mitzuforschen 🙂
Gibt es bei dir im Leben aktuell einen Menschen, auf den du ärgerlich bist?
Wenn du dir vorstellst, nicht mehr ärgerlich auf ihn zu sein, was für ein Gefühl regt sich in dir? (Lies unten weiter!)

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Es dürfte sich um eine Form von Widerstand handeln, um ein “Nein, das geht gar nicht!” Stimmt es? Und wie fühlt sich das in deinem Körper an?

Bei mir ist es zum Beispiel ein Gefühl von Anspannung. Ich spüre sie vor allem in den Händen, in meinem Kiefer und in meinem Magen. Es brennt im Magen. Im Grunde ist da eine gewaltige Energie, die darauf wartet, freigesetzt zu werden, sich zu entladen.

Bleibe bei dem, was du in deinem Körper fühlst, solange es für dich erträglich ist. Höchstwahrscheinlich ist es etwas sehr unangenehmes, etwas, das du nicht fühlen willst. Tief atmen.
Wenn du mit dem Gefühl verbunden bist, kommt die Antwort leichter ans Licht und wird dann zur transformierenden ERFAHRUNG.

Deshalb frage dich noch einmal: Wenn es einen Grund gäbe, warum du ärgerlich auf jemanden sein WILLST (was selbstverständlich total verrückt ist, aber nur mal ganz hypothetisch ;-)) – was könnte dieser Grund sein?

Die Antwort lautet:
Du selbst fühlst dich nicht ausreichend geliebt. Was wiederum damit zusammenhängt, dass DU DICH selbst nicht genug liebst. Kann das sein?

Sich nicht geliebt zu fühlen, ist das schmerzhafteste Gefühl überhaupt. Niemand von uns will das fühlen.
Und um irgendwie damit fertig zu werden, lenken wir uns mit etwas ab.
Diese Ablenkung muss natürlich sehr viel Aufmerksamkeit binden und mit viel Krach und Trara daherkommen, damit sie wirkt. Also suchen wir uns Menschen und Umstände, auf die wir sauer sein können. So richtig sauer. Mit viel Geschichte und Drama. Die ganzen negativen Gefühle, die wir über uns selbst fühlen, lenken wir einfach auf jemand anderes und meinen, dann ginge es uns besser.

Aber geht es uns damit besser?

Tun ablehnende Gefühle nicht blöderweise immer weh, egal ob wir sie gegen uns selbst oder einen anderen Menschen hegen?

Vielleicht kommt dir das mit dem Sauersein auf anderen, um von eigenem Schmerz abzulenken, ein bisschen zu weit gegriffen vor.

Es mag nicht bei jedem Vergebungsthema passen. Es passt oft bei Situationen, in denen wir überproportional gereizt oder verärgert sind im Verhältnis zum Auslöser, oder wenn wir schon lange auf jemanden Groll hegen und irgendwie damit nicht weiterkommen.

Wie geht es dir damit?

Wenn du spüren kannst, dass du eigentlich unzufrieden mit dir selber bist – verändert das deine Gefühle gegenüber dem anderen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn du deine Erfahrungen darüber teilst! Du kannst uns eine E-Mail schreiben oder unten einen Kommentar hinterlassen!

Danke! <3

Kendra

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Darf man sich als spiritueller Mensch noch über andere aufregen?

Darf man sich als spiritueller Mensch noch über andere aufregen?

Kennst du das auch?
Dein spiritueller Weg strebt an, deinen Mitmenschen zu vergeben und dich ihnen gegenüber liebevoll zu verhalten. Doch du findest gerade ein bestimmtes Verhalten total daneben.
Du bist wütend. Du könntest ausrasten.
Du fühlst dich verletzt.
Du willst, dass der andere damit aufhört.
Was tun?

In solchen Fällen kann man sich schnell in einer inneren Lähmung wiederfinden. Einerseits drängt die Wut zum Losschreien und “die Meinung sagen”, und andererseits verfolgen einen Gedanken wie “Aber ich sollte mich doch nicht aufregen”, “Ich sollte doch vergeben!!!” – “Warum schaffe ich das nicht?”

Zu dem ganzen Ärger kommt dann womöglich noch ein Schuldgefühl, weil man es “nicht besser hinkriegt”!

Und das macht die Sache auch nicht besser, oder? 😉

Es scheint mir, als würde dringend etwas Klarheit in diesem Spannungsfeld zwischen vergeben “sollen” und dem tatsächlichen Gefühl gebraucht. Dazu hier ein paar Punkte:

1. Das Gefühl akzeptieren

Eine Art, mit starken negativen Gefühlen umzugehen, ist sie sich selbst nicht einzugestehen oder sie wegzuschieben, nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Leider funktioniert das nicht. Wütend ist erst einmal wütend. Hasserfüllt ist erst einmal hasserfüllt. Traurig ist erst einmal traurig. Verletzt ist erst einmal verletzt.
Der erste Schritt zu Vergebung und Liebe ist ehrlich anzuerkennen, was man fühlt.

2. Kein Drama aus dem Gefühl machen

Ganz ehrlich: Was ist eigentlich so schlimm an ein paar Gefühlen? Wir können in der Gewissheit ruhen, dass Gefühle, so heftig sie sein mögen, ein vorübergehendes Phänomen sind. Unsere wahre, ewige, gute Natur wird dadurch nicht berührt. Ich glaube, wir haben durch die letzten Jahrzehnte und Lehren wie “Das Gesetz der Anziehung” unnötig Angst vor negativen Gefühlen bekommen, so als seien sie eine Art böser Zauber, der Schlechtes in unser Leben bringt.
Es ist Zeit, sich davon frei zu machen.
Ein Gefühl allein macht nichts kaputt. Etwas anderes ist es, sich in negative Gefühle und Geschichten hineinzusteigern, alles negativ zu sehen und der Welt feindselig gegenüberzustehen. Natürlich bekommen wir dann die entsprechende Resonanz zurück. Doch ein Gefühl zu erleben und bewusst damit umzugehen, bringt niemanden um!
Lasst uns das Ganze gelassen angehen: Ich bin gerade stinksauer und möchte Person X den Hals umdrehen – na und? Ich weiss, das geht vorbei!

3. Sich jemanden suchen, der zuhört

In unserer Online-Frauenrunde erleben wir immer wieder, welche transformierende Kraft es hat, wenn wir einer von uns zuhören, über der die emotionalen Wellen zusammengeschlagen sind.
Bei uns darf frau jedes Gefühl und jeden Gedanken teilen und wird nicht korrigiert.
Wie sich immer wieder zeigt, verschwinden die Ladung und die urteilenden Gedanken zum Großteil schon von alleine, wenn einfach nur ein urteilsfreier Raum zum Gehörtwerden geboten wird. Durch das bloße Dasein der anderen findet die Verarbeitung der Situation statt und wird durch ein paar Lösungsideen am Ende noch abgerundet.
Deshalb: Suche dir jemanden, der dir zuhört und deinen Gefühlssturm gelassen und liebevoll annehmen kann

4. Die Energie des Gefühls für eine positive, lebensverbessernde Handlung einsetzen

Wenn wir sauer und genervt sind, neigen wir dazu, die Menschen anzugreifen und fertigzumachen, die wir als die Ursache für unsere Gefühle sehen.
Hier müssen wir uns selbst eine klare Grenze setzen.
Starke Gefühle kommen vor und gehören zur menschlichen Erfahrung dazu. Andere anzugreifen, herabzusetzen, zu kritisieren und ihnen bewusst zu schaden müssen wir sein lassen, denn es schadet sowohl den anderen als auch uns selbst!
Überlegen wir lieber, zu welchem positiven Ziel die starke emotionale Ladung uns bringen will.
Wut zum Beispiel hat oft damit zu tun, dass man sich nicht gehört fühlt oder den Eindruck hat, zu jemandem nicht durchzudringen. Man kann das ausdrücken und die Stimme darf dafür auch lauter werden: “Ich bin total wütend, weil ich das Gefühl habe, dass bei dir nicht ankommt, was ich sage! Kannst du mir bitte zuhören und wiederholen, was du mich hast sagen hören??????”

Hinter jeder starken Ladung steckt letztlich ein Impuls für etwas Gutes. So mag es uns wütend machen, im Fernsehen zu sehen, wie unnötig Krieg geführt wird und Menschen sterben. Ein guter Impuls – wir wollen unsere Brüder und Schwestern vor Leid bewahren!

Darf man sich also als spiritueller Mensch weiter aufregen und wütend werden? Man darf! Und man soll, meiner Ansicht nach! Denn sonst würden wir eine Menge lebensverbessernder Impulse verpassen!

Starke Gefühle bedeuten auch starke Kraft. Die Kraft ist da und will genutzt werden. Es liegt an uns, was wir aus ihr machen und ob wir sie destruktiv oder konstruktiv nutzen.

Deshalb: Regen wir uns auf – und machen das Leben für alle schöner! 🙂

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Macht empathisches Zuhören eine Geschichte wahr?

Macht empathisches Zuhören eine Geschichte wahr?

Seitdem ich vor über 10 Jahren Marshall Rosenberg, dem Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, begegnet bin, bin ich ja ein bekennender Fan von empathischem Zuhören.

Es schafft in Sekundenschnelle eine Verbindung, es wirkt beruhigend und entspannend, es bringt Klarheit und es entschärft Konflikte. Eine rundum segensreiche Sache, sollte man meinen, und doch höre ich oft den Einwand: “Aber…mache ich damit eine Geschichte nicht wahr?”

Quelle: loreanto@adobe.com

Damit gemeint ist, ob ich jemanden, dem es gerade nicht gut geht, nicht in seinem Leiden bestätige, anstatt ihm herauszuhelfen. Nehmen wir als Beispiel einen Mann namens Kurt, der schon länger eine schwierige Beziehung zu seinem Nachbarn hat. Nun hat der Nachbar ohne Vorwarnung kurzerhand eines Nachts Kurts lange gehegten Obstbaum an der Grundstücksgrenze abgesägt, weil vom Baum Fallobst und Laub auf seinen Rasen fielen.

Kurt ist außer sich und regt sich auf. Als er mir von dem Vorfall erzählt, läuft sein Gesicht rot an und er schimpft: “So ein Blödmann! Was erlaubt der sich! Das ist eine Frechheit! Dreist! Das lasse ich mir nicht gefallen!”

Durch die analytische Brille betrachtet könnten wir Kurt nun ein Opferbewusstsein attestieren. Er sieht sich als Opfer seines Nachbarn. Und wenn ich ihm empathisch zuhöre, verfestige ich das Opferbewusstsein dann nicht?

Probieren wir es doch einfach einmal aus. So könnte es aussehen, wenn ich Kurt Empathie gebe:

Ich: “Mensch Kurt, du bist ganz schön wütend, was?”
Kurt: “Ja klar! So ein Arsch! Sägt einfach meinen schönen Baum ab!”
Ich: “Das war ein Schock für dich, oder?”
Kurt: “Ja aber hallo! Ich gucke morgens aus dem Fenster, und der Baum ist weg!”
Ich: “Und dabei war das doch dein Lieblingsbaum!”
Kurt: “Ja!”
Ich: “Da bist du bestimmt auch traurig.”
Kurt (wird ruhiger):”Hm, schon. Den Baum haben wir damals zur Hochzeit bekommen, und ich habe ihn seit 15 Jahren gehegt und gepflegt.”
(Stille)
Ich: “Es wäre schön, wenn ihr euch mit dem Nachbar besser verstehen würdet, oder?”
Kurt: “Das habe ich schon aufgegeben. Du siehst doch, wie er ist! Blödmann!”
Ich: “Du kannst dir gar nicht mehr vorstellen, dich mit ihm zu verstehen? Vor allem wegen der Sache mit dem Baum?”
Kurt: “Richtig. Mit dem zu reden ist doch zwecklos.”
Ich: “Du bist bestimmt enttäuscht, weil du eigentlich gerne ein gutes Verhältnis hättest?”
Kurt: “Eigentlich – ja. Wir haben ihn ja damals auch extra zur Einweihung eingeladen.”
Ich: “Wahrscheinlich wünschst du dir, er würde deine Gesten anerkennen?”
Kurt: “Ja! Ich will ihm doch gar nichts Böses!”
Ich: “Das muss echt frustrierend für dich sein….”
Kurt: “Ja, danke!! Es tut echt gut, das einfach alles mal loszuwerden….”

An diesem Punkt spürt Kurt seine Trauer und seine Frustration deutlich. Er ist nun nicht mehr wütend und denkt nicht mehr über Rache an dem Nachbarn nach. Stattdessen überlegt er, wie er dem Nachbarn seinen Schmerz über den Baum und seinen Wunsch nach einem besseren Verhältnis kommunizieren kann.
Er fühlt sich nicht mehr ausgeliefert, sondern ist wieder in Kontakt mit dem, was er wirklich will. Das gibt ihm neue Kraft und neue Ideen – und eine realistische Chance darauf, seinen Nachbarn zu erreichen.

Dieses Szenario ist fiktiv, zeigt aber deutlich, was Empathie bewirkt. Am Ende bringt sie nicht etwa eine Zementierung eines Opferstatus oder einer negativen Einstellung, sondern ganz im Gegenteil, sie öffnet und schafft den Raum für etwas Neues.

Wie gelingt ihr das?

Wie du beim Lesen des Dialoges vielleicht gemerkt hast, habe ich “die Geschichte” von Kurt mit keinem Wort bestätigt. Ich habe ihm nur Fragen nach seinen Gefühlen und nach seinen Bedürfnissen gestellt, die ihm geholfen haben, unter seinem Ärger wieder mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Dadurch konnte Kurt letztlich auch spüren, dass sein eigentlicher, tiefer liegender Wunsch ein gutes Verhältnis mit dem Nachbarn war.

Empathie hilft Menschen also, zu sich selbst zurückzufinden. Empathie bewertet nicht und versucht nicht, dem anderen einen Ratschlag zu geben oder ihn von einer bestimmten Sichtweise zu überzeugen. Empathie signalisiert dem Gegenüber, vollkommen in Ordnung zu sein, welche Gefühle und Gedanken ihn auch immer gerade beschäftigen mögen.
Wer empathisch zuhört, ist außerdem präsent, und hilft dem Gegenüber durch die eigene Präsenz, selbst wieder präsent zu werden.
Mit Hilfe alle dieser Elemente entsteht ein Raum, um die Situation anzunehmen, zu verarbeiten und in konstruktives Handeln zu kommen.

Zusammengefasst könnte man sagen:

Empathie ist eine Haltung der bedingungslosen Annahme des anderen.
Und sie ist ein Vertrauen darauf, dass im anderen ein guter Kern existiert, der vielleicht momentan nicht sichtbar ist, aber wieder zum Vorschein kommen wird.

Diese wertungsfreie und wohlwollende Art der Begegnung ist für den anderen spürbar, und er hat nicht wie sonst so oft das Gefühl, sich verteidigen, erklären oder rechtfertigen zu müssen. Er kann sich – getragen durch diese bedingungslose Annahme – mit sich selbst entspannen und fängt von alleine an, die freiwerdende Energie für ein konstruktives Herangehen an die Situation zu nutzen.

Am Ende machen wir eine Geschichte durch Empathie nicht wahr, sondern bieten dem anderen eine wirksame Unterstützung, um selber aus der Geschichte auszusteigen!

Voraussetzung für diesen “Erfolg” ist, wie gesagt, die wertfreie und wohlwollende Grundhaltung, die der Zuhörende mitbringt. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann lies hier den ergänzenden Artikel “So geht empathisches Zuhören”.

Ich hoffe, mit diesem Beitrag zu einem besseren Verständnis von empathischem Zuhören beigetragen zu haben. Ich würde mich freuen, zu hören, was du darüber denkst!

Kendra Gettel

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So geht empathisches Zuhören

So geht empathisches Zuhören

Sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext ist empathisches Zuhören ein sehr wirksames Mittel, um Verbindung zu schaffen und Konflikte zu lösen. Es kann außerdem für Entspannung und Klarheit sorgen, die Inspiration für kreative Problemlösungen schaffen und alte emotionale Wunden heilen!

Bildquelle: JackF@adobe.com

Empathie wie ich (Kendra) sie verstehe, habe ich durch meine Begegnung mit Gewaltfreier Kommunikation und ihrem Begründer, Marshall Rosenberg, kennengelernt.
Bei einem Einführungsseminar in die Gewaltfreie Kommunikation in München nahm ich vor einem rappelvollen Saal mit mehreren hundert Menschen meinen ganzen Mut zusammen und bat Marshall persönlich, ein Rollenspiel mit mir durchzuführen, um mir zu helfen, einen Konflikt in meinem Leben zu lösen.

Er willigte ein, und so fand ich mich auf einem Stuhl auf der Bühne, ihm gegenüber. Ich sollte die Person spielen, mit der ich ein Problem hatte, und er würde eine empathische Version von mir selbst spielen. Ich legte also los und warf mir/ Marshall die zutiefst verletzenden Sätze an den Kopf, die mich am meisten getroffen hatten. Er zuckte gar nicht mit der Wimper, sondern sagte: “Hm, das hört sich so an, als seist du traurig, weil du mehr Kontakt mit mir hättest!”
Ich wusste nicht weiter, wie mir geschah, sondern brach einfach in Tränen aus. Er hatte einen Volltreffer gelandet. Meine ganze Angriffslust war mit einem Mal wie weggeblasen. Woher zum Teufel wusste er das? Darauf wäre ja selbst ich nie gekommen!

In diesem Moment hatte ich selbst die Kraft der Empathie erlebt, und ich war noch Tage lang damit beschäftigt, mein Erlebnis zu verarbeiten. Im positiven Sinne 🙂

Von da an wollte ich können, was Marshall konnte, mit derselben Leichtigkeit und Treffsicherheit. Heute würde ich sagen, er hatte die Fähigkeit, scharf wie ein Laser die ganzen Egoschichten eines Menschen zu durchdringen und gleich bis zu seinem Kern vorzudringen. Und in diesem Kern das Menschliche zu sehen, die Kraft, “die zum Leben beitragen will”, wie er zu sagen pflegte. Das Gute, das uns alle ausmacht – auch wenn es manchmal sehr versteckt ist!

Empathie besteht im Wesentlichen aus dem zweiten und dritten der berühmten “Vier Schritte” der Gewaltfreien Kommunikation. Schritt zwei ist die Beschreibung des Gefühls, das man gerade hat, und Schritt drei die Offenlegung des aktuellen Bedürfnisses.

Wenn ich jemandem empathisch zuhöre, dann frage ich hauptsächlich nach seinen Gefühlen und Bedürfnissen. Ich versuche, aus dem, was der andere sagt, herauszuhören, was er gerade fühlen und brauchen könnte, und überprüfe das dann.

Ein Beispiel:
Nehmen wir an, eine Freundin beklagt sich über ihren Ehemann und sagt: “Oh Mann, ich war den ganzen Abend mit ihm aus, und er hat nur auf sein Handy gestarrt! Er ist total unsozial!”
Empathisches Zuhören wäre in diesem Fall, Fragen zu stellen wie: “Bist du darüber traurig (Gefühl)? Du wünschst dir mehr Verbindung zwischen euch beiden, stimmt’s?”

Lass es uns in eine Kurzanleitung bringen:

Kurzanleitung für Empathie
1. Fühle dich in die andere Person hinein
2. Frage nach ihrem Gefühl
3. Frage nach ihrem Bedürfnis

Du musst das Gefühl und das Bedürfnis nicht richtig erfassen. Rate einfach. Was zählt, ist die aufrichtige Absicht. Entweder bekommst du ein erleichtertes “Ja!” oder ein “Nein!”, und beides ist gut. Bei einem “Nein” sagt dir die Person entweder gleich, was richtig ist (z.B.: “Nein, ich bin nicht traurig, ich bin enttäuscht!”), oder du rätst einfach noch einmal.

Wichtig ist auch, dass du nicht fragst: “Was fühlst du?” oder “Was brauchst du?”, sondern ein konkretes Gefühl anbietest (“traurig”, “wütend”, “genervt”, “frustriert”, “enttäuscht” etc.) und ein konkretes Bedürfnis (“Verbindung”, “Gemeinschaft”, “Dazugehören”, “Wertschätzung”, “Ruhe” etc.).
So kommt dein Gegenüber leichter mit sich in Kontakt und läuft nicht Gefahr, in Gedanken abzudriften, weil er anfängt, darüber nachzudenken, was er gerade fühlen und brauchen könnte!

Im Grunde ist Empathie nicht weiter schwierig. Was oft schwer fällt, ist, sich seine bisherigen Gesprächsmuster abzugewöhnen! Die Kunst ist, nur beim Nachfragen zu bleiben, und sich folgende Dinge zu verkneifen:
– Ratschläge: “Mach doch xyz!”
– Verständnisbekundungen: “Ich verstehe dich.”
– Von sich erzählen: “Oh ja, das kenne ich, bei mir war das so und so….!” (Nein! Machen wir gerne, aber: Der andere braucht jetzt deine ganze Präsenz für sich. Bitte bleib bei ihm!)
– Analysen: “Das ist doch dasselbe Muster wie mit deinem Vater!”
– Mitleid: “Oh, das ist wirklich schlimm! Du Arme!”
– Besserwisserei: “Das hätte ich dir gleich sagen können!”

Ich will damit nicht sagen, dass all diese Dinge grundsätzlich “schlecht” sind. Wenn man aber gerade eine Verbindung zum anderen aufbauen und ihm in einem emotional aufgebrachten Moment helfen will, sind sie normalerweise einfach nicht zielführend, weil sie die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken. Probiere den Unterschied gerne einmal aus!

Und nun das Wichtigste

Das Allerallerwichtigste bei der Empathie ist aber nicht die “richtige” Technik, sondern die entsprechende innere Haltung, mit der man dem anderen begegnet. Diese Haltung spielt eine viel größere Rolle dabei, ob man ihn erreicht, als das fehlerfreie Fragen nach Gefühlen und Bedürfnissen – nämlich die entscheidende!

Dazu gehören 5 Dinge:
1. Urteilsfreiheit: Nimm den anderen so an, wie er ist. Akzeptiere alle seine Gefühle und signalisiere ihm, in Ordnung zu sein, egal, in welchem emotionalen Zustand er ist und egal, wie seine Gedanken aussehen.
(Mir ist klar, dass du nicht immer völlig urteilsfrei sein wirst. Aber das macht nichts. Sei einfach offen dafür, eventuell mit deinem Urteil daneben zu liegen. Steig nicht in das Urteil ein, und lass dir von ihm nicht dein Verhalten diktieren!)
2. Wohlwollen: Glaube daran, dass der andere im Kern gut ist. Wie Marshall immer gesagt hat: Jeder Mensch will zu jeder Zeit immer dem Leben dienen. Manche wählen dazu einfach nur Strategien, die für andere schmerzhaft sind, weil sie es nicht besser wissen. Sei offen dafür, dass sich das Gute im anderen zeigen wird, wenn er die Gelegenheit bekommt, durch seinen Schmerz begleitet zu werden und wenn jemand anderes ihn als gut sieht. Was du ja gerade tust! Halte aktiv nach der guten Absicht im anderen Ausschau. Sie ist da!
3. Verbindung über Belehrung: Gib der Verbindung zum anderen höchste Priorität. Widerstehe jeder Versuchung, ihn von etwas überzeugen zu wollen, Ratschläge in euer Gespräch hineinzuschmuggeln oder das Gespräch zu einem bestimmten Ergebnis führen zu wollen. Sei einfach für ihn da!
4. Vertrauen: Vertraue darauf, dass der andere weiss, was er braucht und was die Lösung für seine Situation ist. Du musst es ihm nicht sagen. Tatsächlich verwirren unsere Lösungsvorschläge andere oft mehr, als dass sie helfen – es sei denn, der andere fragt danach.
Hilf ihm also, seine eigene Lösung zu finden, und sag’ deine Meinung nur, wenn du ausdrücklich danach gefragt wirst.
5. Höre auf deine innere Stimme: Begegnungen mit anderen sind ein dynamischer Prozess, und nicht immer passt eine Antwort oder eine Reaktion aus dem Baukasten! Bitte deine Intuition um Hilfe, so einfühlsam wie möglich zu sein und dem anderen so gut wie möglich helfen zu können. Und dann vertrau dir selbst!

Danke, dass du bisher gelesen hast! Ich freue mich sehr über dein Interesse an empathischem Zuhören, denn ich möchte gerne dazu beitragen, dass menschliches Miteinander schöner wird!

War das alles soweit verständlich? Hast du noch Fragen? Du kannst mir gerne schreiben – hinterlasse unten einen Kommentar oder benutze unser Kontaktformular!

Vielleicht interessiert dich auch noch folgender Artikel: “Macht empathisches Zuhören eine Geschichte wahr?”

Ich wünsche dir viele verbindende, bereichernde Momente beim empathischen Zuhören!

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Die Erkenntnis, die dein Erwachen unausweichlich macht

Die Erkenntnis, die dein Erwachen unausweichlich macht

Kann Erwachen schwierig sein?

Mit “Erwachen” meinen wir das Erwachen zu unserem wahren, göttlichen Selbst. Uns selbst nicht mehr als das kleine, hilflose Ego-Ich zu identifizieren, sondern zu erkennen, was das zeitlose, ewige Ich ist.

Nach Aussagen von Menschen, die den Weg schon vorangegangen sind, zeichnet sich unser göttliches Ich durch Eigenschafen wie grenzenlose Freude und bedingungslose Liebe aus. Das klingt gut und sicher für viele uns ein guter Teil der Motivation, selber erwachen zu wollen. Und viele von uns haben auch schon kurz selber Momente dieser Einsicht gehabt. Du auch?

Doch so oft scheinen Liebe und Freude das letzte zu sein, was wir sind. Die ganzen Erwachten scheinen dann einfach nur Blödsinn zu reden, Blödsinn, der uns ärgerlich und frustriert macht.

Das, was sie erleben, scheint für uns unerreichbar. 

Und dieses gefühlte “Unerreichbar” bringt uns direkt auf die Schliche des Ego, das uns raffiniert an der Nase herumführt, um etwas ganz Einfaches vollkommen unmöglich aussehen zu lassen. Das Ego möchte ja nicht, das wir erwachen, denn es wäre sein Ende!

Doch denken wir einmal ganz logisch nach:

Kann Erwachen wirklich schwierig sein?

Wenn es darum geht, zu dem zu erwachen, was wir in Wahrheit und ewig sind, zu unserer Essenz anstatt zu der selbst fabrizierten, vorübergehenden Identität des Alltags-Ichs, dann muss das doch einfach sein. Es kann ja nicht schwierig sein, etwas zu erkennen, was schon ist. Es wäre dagegen in der Tat schwierig, etwas zu erkennen, was nicht ist!

Erwachen scheint nur deshalb schwierig, weil wir die Liebe, die unser Selbst ist, mit etwas assoziieren, das von uns getrennt ist. Wir denken, wir müssten “es” erst “erreichen” oder “verdienen”. Genug an uns arbeiten, genug vergeben, genügend lange meditieren oder spirituelle Weisheiten studieren, bis es dann irgendwann “Klick” macht.

Genau das ist der Trugschluss, der uns für immer im Status der Suchenden festhält, anstatt uns das Erleben zu lassen, was wir uns doch so sehr wünschen.

Wenn wir erwachen wollen, dann müssen wir unser Denken umdrehen, und davon ausgehen, dass das, wonach wir suchen, schon da ist.

Die Liebe ist die Schöpferkraft des Universums. Sie hat uns geschaffen, also sind auch wir Liebe. Wenn wir Liebe sind, dann sind wir Liebe, immer – und nicht erst nach Erfüllen bestimmter Voraussetzungen. Jetzt schon!

Du bist jetzt schon die Liebe und das göttliche Selbst, nach dem du suchst. Egal, ob du meditierst oder nicht. Egal, ob du vergibst oder nicht. Egal, ob du Yoga machst und spirituelle Bücher liest oder eben nicht.

Was auch immer du glaubst, “tun” zu müssen, um zu erwachen, trifft nicht zu.

Du fragst jetzt vielleicht, warum du dann nicht schon längst erwacht bist?

Nun, streng genommen bist du es jetzt und auch immer gewesen. Du merkst es nur nicht, weil deine mentale Ausrichtung hartnäckig auf die Welt des Ego ausgerichtet ist.

Du musst nichts tun, um das Erwachen zu “erreichen”. Du musst aber deinen mentalen Fokus darauf ausrichten.
(Unten geht es weiter:-) ).
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(Fortsetzung Text:)
Anstatt beispielsweise darüber nachzudenken, warum du immer noch nicht erwacht bist, wem du noch vergeben musst – oder was auch immer es ist, was so in deinem Geist herumschwirrt…

…probiere doch einmal, was passiert, wenn du über folgende Dinge nachdenkst und um Erkenntnis der Wahrheit bittest:

1. Ich bin die Liebe

2. Egal, was geschehen ist oder geschieht, nichts ändert etwas daran, dass ich die Liebe bin

3. Da ich die Liebe bin, kann nichts und niemand mich von ihr trennen – ich entkomme ihr nicht. Ich kann mir nur einbilden, von der Liebe getrennt zu sein – und das habe ich sehr erfolgreich getan!

4. Die Liebe ist etwas Spirituelles, nichts Materielles. Deshalb bin auch ich nicht materiell, sondern spirituell, und ich kann somit nicht mein Körper sein.

Wie geht es dir, wenn du diese Aussagen liest und auf dich wirken lässt?

(Wenn du magst, kannst du uns gerne davon berichten, wir freuen uns, von dir zu hören! Du kannst unter diesem Text einen Kommentar schreiben oder dieses Kontaktformular nutzen.)

Den geistigen Fokus auf dich als die Liebe zu legen, soll dabei keine rein intellektuelle Übung bleiben. Wir können uns das Erwachen nicht herbeidenken – sondern es ist eine ERFAHRUNG. Doch diese Erfahrung können wir mit unserem Denken entweder behindern – was wir normalerweise tun – oder begünstigen. Und darum geht es.

Genausowenig wollen wir behaupten, dass Erwachen leicht ist und jeder, der es nicht innerhalb von drei Tagen schafft, ein Versager ist. Es gibt reichlich inneren Widerstand gegen die Wahrheit.Doch wenn wir die Wahrheit einmal gefühlt und erfahren haben, wird der Widerstand schnell weniger.

In drei Tagen bekommst du den nächsten Teil dieses Kurses. Darin wird es darum gehen, wie du die Liebe in dir fühlen kannst.

Viele Grüße und bis zum nächsten Mal,

Armin & Kendra

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Bildquellen: Pixabay

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Die Kommunikationswunderformel

Die Kommunikationswunderformel

Hast du dich auch schon gefragt, wie du Dinge, die dich triggern und ärgern, ansprechen kannst, ohne mit deinem Gegenüber in eine Abwärtsspirale aus gegenseitigen Vorwürfen und Verletzungen zu enden?
Probiere doch einmal unsere “Kommunikationswunderformel”!

Die “Kommunikationswunderformel” besteht aus den folgenden fünf Schritten:

    1. Deine Beobachtung
    2. Dein Gefühl
    3. Deine Interpretation der Situation
    4. Deine Bereitschaft, mit deiner Interpretation falsch zu liegen
    5. Deine Bitte um Hilfe dabei, die Situation richtig zu sehen und den anderen als unschuldig sehen zu können

Gehen wir direkt zu einem Beispiel, wie diese Formel im Alltag verwendet werden kann. Stellen wir uns ein Ehepaar vor, John und Linda. Sie haben zwei Kinder.

Linda ist ärgerlich. Ihr Ärger wird ausgelöst, als sie nach der Arbeit nach Hause kommt und sieht, dass das Abendessen noch nicht fertig ist, obwohl John versprochen hatte, sich darum zu kümmern.

Lindas Beobachtung wäre: “Du hast kein Abendessen gemacht!”
Angesichts dessen könnte ihr Gefühl “Ich bin ärgerlich!”, “Ich bin wütend!” oder “Ich bin frustriert!” sein. Dabei denkt bzw. interpretiert sie gegenüber John “Du unterstützt mich nicht im Alltag!”

Um ihre Verärgerung auszudrücken und auf liebevolle Weise die Verbindung zu John wiederherzustellen, könnte Linda damit anfangen, diese drei Dinge (Beobachtung, Gefühl und Interpretation) mitzuteilen: “John, wenn ich sehe, dass du kein Abendessen gemacht hast, obwohl du gesagt hast, du würdest es tun, bin ich wütend und interpretiere, dass du mich im Alltag nicht unterstützt!”

So weit, so gut. Und jetzt kommt der Teil mit dem “Wunder”, nämlich der Teil mit der Bereitschaft, sich in der Interpretation zu irren und der Bitte um Hilfe: “Naja, es kann ja nicht stimmen, dass du mich im Alltag nicht unterstützt, weil ich ja weiß, dass du bei vielen Gelegenheiten tust. Gestern, zum Beispiel, hast du ja mein Fahrrad repariert. Würdest du mir helfen, herauszufinden, was gerade wirklich los ist, und dich wieder als den hilfsbereiten Mann zu sehen, der du bist?” 

Alles klar? 🙂

Um noch verständlicher zu machen, was Linda sagt, warum es funktioniert und wie du es selbst anwenden kannst, sehen wir uns die fünf Schritte im Detail an:

1. Die Beobachtung

Bei der Beobachtung beschreibst du, was du siehst, hörst oder anderweitig durch deine fünf Sinne wahrnimmst. Was passiert bzw. ist passiert? Bleibe bei den Fakten. Stell dir vor, du bist eine Videokamera, die das Geschehen aufzeichnet. Was wäre auf der Aufnahme zu sehen und zu hören?

Achte darauf, die Beobachtung nicht mit einer Interpretation zu vermischen. Bleib neutral. “Du hast kein Abendessen gemacht” oder “Das Abendessen ist nicht fertig” sind Beobachtungen. “Ich kann mich beim Abendessen machen nicht auf dich verlassen!” zum Beispiel ist dagegen eine Interpretation. Die Interpretation ist in Schritt drei an der Reihe.

2. Das Gefühl

Beschreibe, was du fühlst, wenn du die Beobachtung machst, und bleibe dabei bei reinen Gefühlswörtern wie “wütend”, “traurig”, “ängstlich”, “frustriert”, “gestresst”, “unter Druck” oder “verärgert”. Sei dir bewusst, dass Begriffe wie “missverstanden”, “angegriffen” oder “nicht berücksichtigt” keine Gefühlsbeschreibungen im eigentlichen Sinne sind, sondern Interpretationen. Um dir wirklich darüber klar zu werden, was in dir los ist, und um dem anderen zu helfen, dich authentisch zu fühlen, hilft es extrem, in diesem Punkt klar zu sein und beim reinen Gefühl zu bleiben, ohne eine Interpretation hineinzumischen.

3. Die Interpretation

Wir sind es gewohnt, zu denken, dass wir wegen etwas getriggert sind, das passiert ist oder das jemand getan hat. Tatsächlich ist der Grund für den Trigger aber die Bedeutung, die wir dem Ereignis geben, oder, in anderen Worten, wie wir die Sache interpretieren.
Wenn wir die Interpretation ändern, verschwindet der Trigger.
In unserem Beispiel interpretiert Linda, dass John sie nicht unterstützt. Andere häufige Interpretationen sind “Du wertschätzt mich nicht bzw. was ich tue”, “Du liebst mich nicht” oder “Du greifst mich an.”

4. Die Bereitschaft, es anders zu sehen

Dies ist der Wendepunkt in eurem Gespräch, und der Schritt, der wahrscheinlich über das hinausgeht, was du in anderen Kommunikationsmodellen bisher kennengelernt hast. Die Sache ist: Wenn du nach Schritt drei aufhörst, wird die andere Person immer noch sehr wahrscheinlich denken, dass du sie angreifen oder ihr Vorwürfe machen willst. Und dann bekommst du nicht etwa Hilfe, sondern in der Regel einen Gegenangriff. Doch du willst ja gerade Hilfe, um die Kuh vom Eis zu bekommen, richtig?
Der Trick besteht darin, die Interpretation aus Schritt drei in Frage zu stellen und aktiv nach Beweisen dafür Ausschau zu halten, dass sie falsch ist.

Am Anfang, wenn du noch getriggert und verärgert bist, ist es gut möglich, dass sich dieser Schritt wie Selbstverarschung und Selbstaufgabe anfühlen. Der Grund dafür ist deine Identifikation mit der Interpretation! Die Interpretation aufzugeben fühlt sich irgendwie an wie Sterben, doch genau das Gegenteil wird passieren. Tu es einfach. Sag deinen Satz auf, auch wenn du heftigen Widerstand spürst und ganz fest davon überzeugt bist, Recht zu haben.

Du brauchst nur ein kleines bisschen Bereitschaft, ein klein wenig Offenheit für eine andere Sicht der Dinge als dir die vorwurfsvolle und Schuld zuweisende Stimme in deinem Kopf dir mit ihrer negativen Interpretation weismachen will.
Nehmen wir als Beispiel die Interpretation “Du liebst mich nicht.”. Nachdem du sie formuliert hast, füge so etwas hinzu wie “…aber das kann ja nicht sein, weil….” und schaue, ob du dafür Beweise finden kannst, dass der andere dich doch liebt.

Der ganze Satz sähe dann so aus: “Ich interpretiere, dass du mich nicht liebst, aber das kann ja nicht sein, weil du mir jeden Tag sagst, dass du mich liebst, und außerdem hast du dir für meinen Geburtstag letzten Monat eine ganz besondere Überraschung ausgedacht.”
Kannst du fühlen, wie sich deine Verärgerung schon anfängt, zu verändern?

Übrigens: Wenn du keine Beweise finden dafür finden solltest, dass der andere dich liebt, dann teile das einfach mit: “Ich tue mich gerade schwer damit, Beweise zu finden, dass du mich liebst.”

5. Bitte um Hilfe

Bitte an dieser Stelle den anderen um Hilfe dabei, zu sehen, was wirklich geschehen ist. Was wirklich geschehen ist, ist nie so schlimm wie unsere Interpretation. Wir interpretieren oft eine Handlung als gegen uns, die in Wahrheit gar nichts mit uns zu tun hatte oder einen verzweifelten Versuch des anderen darstellte, für sich zu sorgen.
In unserem Beispiel war John vielleicht damit beschäftigt, ein weinendes Kind zu trösten. Oder ihm ist irgendetwas anderes dazwischengekommen. Auf jeden Fall hat er ganz bestimmt nicht gedacht “Heute werde ich Linda mal nicht unterstützten, und ich will sie ärgern. Ich werde einfach kein Essen machen, obwohl ich gesagt habe, ich würde mich darum kümmern!”
Der andere wird gerne bereit sein, dir zu helfen, weil du deine Bereitschaft gezeigt hast, ihn als unschuldig zu sehen, zu sehen, dass er nur für sich sorgen und nicht etwa dich angreifen wollte.

Wir hassen es, Vorwürfe um die Ohren gehauen und Schuld zugewiesen zu bekommen. Es macht uns defensiv und löst in uns den Drang zu einem Gegenangriff aus. Und gleichzeitig sind Vorwürfe und Schuldzuweisungen die Art zu reden, die uns unsere Gesellschaft beibringt. Wir sind kollektiv süchtig danach. Wir haben nicht anders gelernt, unsere Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Kein Wunder also, dass Vorwürfe und Urteile unsere erste Reaktion auf Trigger sind!
Es braucht Zeit und bewusste Bemühung, um diese gewohnheitsmäßige Reaktion abzulegen, aber du kannst es tun, und du wirst es tun, weil du es lieben wirst, wie sich deine Beziehungen verbessern, wenn du damit aufhörst 🙂
Hier sind einige Beispiele, wie du Schritt fünf formulieren kannst:
“Ich will aufhören, dich dafür verantwortlich zu machen, was ich fühle. Kannst du mir helfen, zu sehen, dass du das nicht gegen mich gemeint hast? Was war bei dir gerade los in dem Moment?”
“Kannst du mir helfen zu sehen, dass du getan hattest, was du konntest?”
“Kannst du mir helfen, wieder zu sehen, dass du ein wundervoller Mensch bist und ich dich liebe?”
“Kannst du mir aus der Patsche helfen, indem du mich daran erinnerst, was du alles für mich tust?”

Bitte lass uns doch wissen, inwieweit diese Formel (oder Teile davon) dir geholfen haben. Schreibe uns eine E-Mail oder hinterlasse unten einen Kommentar.
Ich freue mich schon ungeduldig darauf, zu hören, welche aufregenden Veränderungen in deinen Beziehungen du erlebst!

Danke,

Kendra

P.S.: Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, dann teile ihn doch, um die Weltkommunikationsrevolution anzustoßen 🙂

Trauen wir uns nicht mehr, uns einander zu zeigen?

Trauen wir uns nicht mehr, uns einander zu zeigen?

Benutzen wir spirituelle Konzepte, um uns voneinander abzutrennen?

Vor einiger Zeit bekam ich (Kendra) eine E-Mail von einer Freundin. Sie schrieb, dass sie sich manchmal in unserem spirituellen Freundes- und Bekanntenkreis gar nicht mehr traue, zu sagen, wie es ihr gehe, weil alle scheinbar dauernd “im Licht und glücklich” seien, nur sie nicht. (Also nicht immer.)

Etwa zu derselben Zeit schrieb ich einem “spirituellen” Coach eine Mail, in der ich meinen Ärger und meine Urteile über ihn nach einem Telefonat offenlegte. Ich hatte ihm beschrieben, wie ich mich fühle, wie es sich in meinem Körper anfühlt und was meine Urteile über ihn sind.

Ich hatte irgendwie erwartet, dass er registrieren würde, dass ich ja nicht geschrieben hatte: “Du bis soundso”, sondern “Mein Urteil über dich lautet” – eben ein Urteil, und ich drücke es aus, um in Dialog zu kommen und die Wahrheit dahinter zu finden.

Aber ich hatte mich getäuscht. Als Antwort bekam ich unter anderem, meine Mail sei ja “ätzend”, und unser Kontakt ende hiermit.

Mit etwas Abstand gebe ich zu, ich hatte mich nicht auf die allererleuchtetste Art verhalten. Richtig. Ich hatte es nicht geschafft, die Sache zu vergeben und über dem Verhalten dieses Mannes zu stehen. Ich nahm es persönlich, und es tat weh. Ja.
Ich hatte “nur” das zweitbeste getan, nämlich zu meinen verletzten Gefühlen zu stehen, noch einmal auf ihn zuzugehen und mich mit allem zu zeigen, was gerade in mir los war, um eine Klärung herbeizuführen. Und ja, mir insgeheim gewünscht, er würde mich ein Stück weit verstehen und mir entgegenkommen.

Doch das ist genau der Punkt, auf den ich hinauswill:

Dürfen wir jetzt nicht mehr echt sein?
Sollen wir alle so tun, als ob Frust, Ärger, Wut etc. nicht mehr da sind, obwohl sie es sind? Müssen wir jetzt alle eine neue Maske aufsetzen? Dürfen Missstimmigkeiten nicht mehr angesprochen und miteinander geklärt werden? Sind “negative Gefühle” ein Ausschlussfaktor aus der Gemeinschaft?

Wir reden viel davon, dass Ärger Projektion ist und man ihn vergeben sollte, die Welt und der Körper sowieso nicht echt sind und die Liebe das einzige, was es gibt. Richtig.
Aber: Wie du sicher auch schon erfahren hast, schreckt das Ego nicht davor zurück, sich auch spirituelle Konzepte und Wahrheiten einzuverleiben und zweckzuentfremden, um damit die Trennung zwischen uns weiter zu vergrößern, anstatt sie abzubauen.

Und wenn wir einem Bruder oder einer Schwester gegenüber, in deren Erfahrung Ärger, Probleme oder Schmerzen auftauchen, spirituelle Wahrheiten “Alles ist gut, wie es ist!”, “Das ist dein Thema!” oder “Vergib es!” vorhalten, ohne ihm oder ihr einfühlsam Raum zu geben und ihm eine Brücke zu bauen – sind wir dann wirklich von Liebe und Wahrheit inspiriert, oder nicht doch manchmal dem Ego auf den Leim gegangen?

Machen wir mit so etwas das Einssein erlebbar, oder verstärken wir nicht vielmehr das Gefühl der Trennung?

Öffnung oder Abwehr?

Macht derjenige den Ärger wahr, der ihn fühlt und ausspricht, oder derjenige, der davon nichts hören will, weil er ihn offensichtlich als Problem sieht?

Es ist sicher eine Gratwanderung dazwischen, sich authentisch und verletzlich mit seinen Gefühlen zu zeigen und Ärger dazu benutzen, die eigenen Projektionen zu rechtfertigen und nicht bei sich selbst hinschauen zu müssen.

Darum gilt es, sich in jeder Situation zu fragen: Was ist meine Absicht?
Will ich den scheinbaren Graben zwischen mir und einer Schwester/ einem Bruder überbrücken, indem ich meine Gefühle offenbare, oder will ich sie oder ihn ins Unrecht setzen?

Ich glaube, das wir sowohl als der, der ein unangenehmes Gefühl zum Ausdruck bringt, als auch als der, dem gegenüber es zur Sprache kommt, unsere Haltung überprüfen müssen.

In der einen Rolle ist es meine Verantwortung, meine Gefühle auf nicht- angreifende Weise mitzuteilen.
In der anderen Rolle ist es meine Verantwortung, so weit wie mir möglich einfühlsam zu sein und das Verhalten des anderen nicht als Angriff, sondern als Hilferuf zu interpretieren. Und auf diesen Hilferuf angemessen zu antworten.

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Bildquelle: Pixabay

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